Mit Gruppen dieser Grössenordnung ist eine eigenartige "Paradoxie" verknüpft (HAUBL, LAMOTT, 1994): Jedes Mitglied einer Gruppe stellt in der Regel mit jedem anderen Gruppenmitglied im Rahmen der verfügbaren Zeit eine Beziehung her. Mit zunehmender Grösse der Gruppe stehen für immer mehr Beziehungen immer weniger Raum und Zeit zur Verfügung. Diese "strukturelle Paradoxie" belastet die Individuen, was bei den Gruppenmitgliedern Angst, vertiefte Regression und verstärkte Abwehr auslöst. In dieser Hinsicht wird der Entwicklungsprozess grösserer Gruppen stark gehemmt bzw. verzögert. Er bleibt aber in seiner Prozessstruktur unverändert erhalten.