Anscheinend gibt es eine allen Gruppen innewohnende finale Tendenz, in grossen und kleinen Gruppen, sich dem Ziel einer optimalen Ausgewogenheit, einer maximalen Arbeitseffizienz und einer allgemeinen Friedfertigkeit zu nähern. Und gäbe es auch Rückschläge, Katastrophen, Entmutigung und Streit. Es scheint, dass immer, wo Menschen zusammen leben und miteinander in Beziehung treten, diese "finale" Gesetzmässigkeit zu wirken begänne, als sei sie den Menschen zum Wohl gegeben oder als sei sie womöglich die Voraussetzung gewesen, dass es die Menschen überhaupt noch gibt.
Diese These kann uns glücklich stimmen, sie entbindet aber nicht davon, uns mit der Tatsache vertraut zu machen, dass alles Menschliche auch ein Ende hat. So wie jede Gruppe wird die menschliche Gemeinschaft als Ganzes einmal sterben. Niemand wird einmal da sein, in ferner Zeit, der die letzten Zeugen des gewesenen Lebens auf der Erde, die Ruinen der Tempel und Städte, deuten und entschlüsseln wird. Schliesslich wird alles untergehen, Kirchen, Tempel, Päpste und Gläubige, zusammen mit den Ungläubigen, vermutlich ohne "Gerichtsverhandlung im Himmel", vielleicht in Tausenden von Jahren und nichts, aber auch gar nichts wird übrigbleiben, was auf den kurzen Aufenthalt der Menschen auf dieser Erde erinnert, keine Häuser, keine Städte, keine Kunstwerke, kein Paradies und wohl auch kein Gott.